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Júl. 20. Sonntagsblätter, (Wien) 29. sz., melléklet, 689-690.

Magyarische Weisen nach Petőfi.*

[Magyar dalok Petőfi után.]

Von Ad. Dux.

Das gestohlene Pferd.

[Lopott ló.]

Wie ein Körnchen Staubes

Sturmgewiegt,

So der Csikós auf dem

Rößlein fliegt.


,,Freund, woher so schnelle

Treibt es Dich?"

,, „Von der Pußta Fläche

Komme ich;


Ein Gestüte wiehernd

Weidet dort,

Daraus meinen Braunen

Stahl ich fort;


Turer Jahrmarkt** eben Nahet schon,

Dahin reit' ich armer Pußtensohn." "


,,Nicht so, guter Landsmann,

Nimmermehr,

Gib zurück das Füllen,

Gib es her!


Mir gehöret jener

Pferdetroß,

Stahlest mir das junge

Braune Roß!"


Hört's und sprenget weiter

Der Betyár,

Schon der Herr des Braunen

Ferne war.


Und der Bursche wendet

Sich sofort,

Und im Reiten rufet

Dieses Wort:


,,Achtet nicht den Schaden,

Strenger Herr,

Habt ihr doch der schönen

Pferde mehr.


Hatte nur ein Herz im

Busen mein,

Das auch stahl mir euer

Töchterlein."

*Petőfi ist jetzt einer der populärsten ungarischen Dichter, der so eben eine zweite Sammlung seiner Gedichte veranstalten will; einige Proben seiner echt nazionalen Gedichte dürften einen deutschen Lesekreis interessiren. Die Red.

[Szerk. jegyzet „az egyik legnépszerűbb magyar költőről", aki versei második gyűjteményének kiadására készül.]

** Berühmter Pferdemarkt in Ungarn. [Híres magyarországi lóvásártér.]


Der Csikós.

[Pusztán születtem. . . ]

Die Pußta mich gebar, da wuchs ich auf;

Hab' nicht ein Haus mit einem Dach d'rauf,

Ein Feld umzäunt nur und ein Pferd zur Hand

Csikós bin ich im weiten Ungerland.


lch werfe mich auf Rößleins naktes Fell,

Soll da ich oder dorten sein zur Stell;

lch brauche nicht des glatten Sattels Tand,

Csikós bin ich im weiten Ungerland.


Hab Gatya, Hemd aus Linnen fein gemacht,

Damit das Röschen mich umsonst bedacht.

Schön Röschen mit der Lippe Purpurrand

Csikósin wird im weiten Ungerland.


Der Räuber.

[Hírős város az aafődön Kecskemét... ]

Zu Kecskemét der weit berühmten Stadt

Bin ich geboren, esse ich mich satt An Brod,

dess' Weizen Ungarhand gesät,

Mein Weib mit Kakastej* mir baken thät.


lch treibe gar kein Handwerk, brauch's auch nicht,

Erwerb' mir Alles doch, was mir gebricht;

Hab' einen Gott, dem ich vertrauen kann,

So lang die Pußta sucht ein Wandersmann.


Mein Apfelpferd mit einem Sattel d'rauf,

Hab's nicht für Geld, weg kriegt' ich's ohne Kauf,

Hat einen Stern am Kopf, und dünnes Bein,

lch sporne es, dann holt's kein Wind mehr ein.


D'rauf reit' ich stolz, so wie ein Königskind,

Mein weites Hemd, das flattert in dem Wind,

lch trag' die Mütz' auf rechtem Auge kek,

Vor keinem Menschen rük' ich sie vom Flek.


Zu Bugac in der Csárda** kehr' ich ein,

Da pump' nach lieber Lust ich Spek und Wein,

Dort habe ich so viel ich will Kredit,

Und zahle auch, die Ehr' verletz' ich nit.


Die Herrn vom Komitat sind meinem Thier

Dem braunen so bekannt als selber mir.

Es wiehert – kommen sie – ich sitze auf,

Dann kommt, gestrenge Herrn, mir nach im Lauf.

[A közlés fénymásolatát l. 3. sz. mell.]

  • * Sprich Kakaschtej. Dieser Ausdruk läßt sich deutsch nicht wiedergeben. Die eigentliche Bedeutung des Wortes ist: Hahnenmilch; hier bedeutet es, das Brod ist schmakhaft; wenn sich die Kinder mit bloßem Brode nicht zufrieden geben, sagt ihnen die Mutter, es ist etwas besseres, es ist mit Kakastej gemacht, dann essen sie es mit mehr Pietät. [A lefordítatlanul maradt „kakastej" – magyar népnyelvi kifejezés –magyarázata.]
  • ** Csárda, eine Schenke. Die zi.: Bugac in Unterungarn ist eine berühmte Räuberschenke. [A bugaci csárdáról mint az alföldi betyárok híres tanyájáró|.]